In der jüngsten Studie des Markt- und Meinungsforschungsinstitut Gallup aus dem Jahr 2013 wird das Problem deutlich: 67% der Arbeitnehmer leisten nur Dienst nach Vorschrift, 17% haben bereits innerlich gekündigt und nur 16% geben an, eine hohe emotionale Bindung zu Ihrem Arbeitsplatz zu haben. In der repräsentativen Studie wurden kanpp1400 Beschäftigte zufällig ausgewählt, um die zentrale Frage zu beantworten: Wie hoch ist Ihre emotionale Bindung zum Arbeitsplatz?
Wie würden Sie diese Frage beantworten? Sind Sie am Arbeitsplatz immer engagiert und würden für Ihren Arbeitgeber freiwillig mehr tun, als es Ihre eigentlichen Aufgaben besagen? Woran liegt es, dass sicher nicht alle von Ihnen dies bejahen können? Der Faktor Motivation spielt dabei die entscheidende Rolle. Doch, was ist eigentlich Motivation? Wovon ist sie abhängig und wie kann ich meine intrinsische, also die aus meinem Inneren kommende Motivation aufrechterhalten?
Motiviert zu sein ist für die meisten Menschen ein wünschenswerter Zustand. Ob beim Kinder hüten, dem Haushalt oder eben am Arbeitsplatz – überall möchte man mit möglichst viel Energie und Freude dabei sein, denn so gehen die Aufgaben viel leichter von der Hand.
Wenn Sie morgens aufwachen und sich erneut denken: „Mist. Schon wieder arbeiten!“, gibt es verschiedene Ursachen dafür. Sind Sie bspw. mit Ihren Arbeitsbedingungen zufrieden? Diese können einen erheblichen Einfluss auf Ihre Produktivität haben. Sind die Räumlichkeiten unzureichend, der direkte Arbeitsplatz oder die Arbeitszeiten nicht zufriedenstellend, kann es dazu kommen, dass es den Mitarbeitern aufgrund der Gegebenheiten besonders an intrinsischer Motivation mangelt. Und ohne die lassen sich die Ziele auch nur schwer verwirklichen. Viele Studien besagen, dass die Zielverfolgung bei intrinsischen Motiven besser funktioniert als bei extrinsischen, also bei den von außen vorgegebenen. Ziele, die man sich selbst gesetzt hat und für die man bereit ist bestimmte Handlungen auszuführen, haben für Sie einen viel höheren Stellenwert. Der Grund für die bessere Umsetzung liegt an den Selbstregulationsmechanismen. Diese beschreiben das Verändern eigener Gedanken, Motive und Handlungen gemäß Ihres Ziels. Das System passt sich veränderten Rahmenbedingungen an, um trotz der Umstände und möglicher Hindernisse das Ziel zu erreichen.
Ein Beispiel: Wenn am Arbeitsplatz ein neues Computersystem eingeführt wird, mit dem Sie zunächst nicht zurechtkommen, aber unerlässlich ist, um die Aufgaben zu erfüllen, entscheiden Sie sich dafür länger zu arbeiten um das neue System zu verstehen. Sie sind sehr motiviert, weil Sie Ihrem gesetzten Ziel „produktiv sein“ so ein Stück näher kommen.
Doch wie genau kommt Motivation zustande?
Generell ist in jedem von Ihnen die allgemeine Motivation vorhanden, nur ist diese bei jedem anders stark ausgeprägt. In welchem Maße Sie sich einer Tätigkeit hingeben, hängt von der spezifischen Motivation ab. Wenn Sie zum hundertsten Mal die gleiche Aufgabe erledigen müssen, ist Ihre Motivation dafür vermutlich sehr gering. Wenn Ihnen allerdings eine Aufgabe besonders am Herzen liegt, engagieren Sie sich umso mehr dafür. Entscheidend sind Ihre individuellen Motive, die darüber bestimmen, mit welcher Ausdauer und Energie Sie Ihr Ziel verfolgen. Während sich die expliziten Motive auf die individuell entwickelten Werte, Einstellungen und Ziele bezieht, spricht man bei impliziten Motiven von der emotionalen Ebene. Diese sind im Unterbewusstsein vorhanden und werden vor allem durch situative Anreize automatisch angeregt. Wenn nun ein bestimmter Reiz eine positive Wirkung ausübt, und das zusätzlich mit den individuell gesetzten Zielen übereinkommt, entsteht Motivation. Durch die Bereitschaft zielgerichtete Handlungen auszuführen, lassen sich Motive und Ziele willentlich umsetzen, der Zustand der Volition.
Ein Modell, welches die Faktoren zur Arbeitsmotivation zusammenbringt, ist das 3-Komponenten-Modell nach Kehr. Dieses enthält die expliziten und impliziten Motiven sowie die subjektiven Fähigkeiten. Vereinfacht lassen sich die Faktoren durch Kopf, Bauch und Hand beschreiben. Nach Kehr ist eine ideale Motivation dann gegeben, wenn alle drei Bereiche eine möglichst große Übereinstimmung haben. In diesem Fall haben wir Spaß am Erledigen der Aufgaben und arbeiten konzentriert. Ist nur ein Bereich etwas weniger ausgeprägt, fällt es schwer die Absichten umzusetzen und man ist nicht voll motiviert. Die Folge davon ist, dass es Willen benötigt, um uns überwinden zu können, etwas zu erledigen. Dies erfordert Energie und Kraft, die Sie besser anderweitig einsetzen könnten.
Unsere Empfehlung für Sie: Erhöhen Sie Ihr Ziel-Commitment!
Damit Sie Ihre Selbstmotivation möglichst hoch halten, empfehlen wir Ihnen ein Ziel-Commitment aufzustellen! Dadurch gehen Sie die bewusste Verpflichtung ein auf bestimmte Ziele hinzuarbeiten und diese letztendlich auch zu erreichen. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass Sie zunächst Ziele formulieren. Was will ich? Wofür lohnt es sich, mich anzustrengen? All Ihre zu treffenden Entscheidungen richten Sie nach dem Commitment. Bedenken Sie dabei, dass Entscheidungen treffen, Freiheit bedeutet – Sie haben das Privileg selbst zu wählen.