Schon wieder ist jemand aus Ihrer Abteilung gefeuert worden? Ihre Vorgesetzten reden schlecht über Ihre Kollegin und Ihre Arbeitsaufgabe ist mal wieder eintönig?! Es gibt eine Reihe von Faktoren, die am Arbeitsplatz als belastend empfunden werden können, sowohl für die Psyche als auch für die allgemeine Gesundheit.
Die Folgen dessen spiegeln sich häufig erst am Jahresende in den wirtschaftlichen Zahlen wieder. Die Anweisungen der Führungsetage heißen dann meist, schneller, mehr und effektiver arbeiten, um auf die gewünschten Umsätze zu kommen. Dass das für die Beschäftigten mehr Stress und Hektik bedeutet, wird dabei nicht bedacht, sodass im Endeffekt mehr Fehltage durch Krankheit zustande kommen, was wiederum negative Folgen für den wirtschaftlichen Bereich hat. Oftmals sind einem Unternehmen die positiven Konsequenzen, die durch einen gesunden und attraktiven Arbeitsplatz erzielt werden, gar nicht bewusst.
Aber was genau ist ein gesundes Unternehmen und wodurch zeichnet es sich aus? Wie wichtig ist in diesem Zusammenhang ein betriebliches Gesundheitsmanagement? In welchen Bereichen sind für den ganzen Prozess noch Ressourcen vorhanden? Um Ihr Unternehmen gesund und es für potenzielle neue Mitarbeiter attraktiv zu gestalten, zeigen wir Ihnen Maßnahmen auf, die Sie auf dem Weg dahin begleiten können.
Gesundheit ist viel wert!
Gesundheit meint „Einen Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens“ (WHO) und „ein Zustand optimaler Leistungsfähigkeit“ (T. Parson) – Gesundheit ist also ein Optimalzustand. Wie kann Arbeit dazu beitragen bzw. wie kann Arbeit diesen Zustand nicht beeinträchtigen? Gemäß der Weltgesundheitsorganisation zeichnet sich gesunde Arbeit „durch kooperatives Miteinander von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Führungskräften aus, welche in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess die Gesundheit schützen und unterstützen“.
Klingt zunächst verständlich und einleuchtend, aber wenn es so einfach wäre, würde es nicht die weiterhin steigende Zahl an krankheitsbedingten Fehltagen geben. Was genau verbirgt sich also hinter einer gesunden Organisation? In Anlehnung an Badura und Hehlmann haben wir für Sie die Merkmale einer gesunden Organisation zusammengestellt.
Das Modell (Abb. 1) zeigt die verschiedenen Aspekte auf, die eine gesunde Organisation ausmachen. Eine besondere Rolle spielt dabei das soziale Miteinander, welches sich in vielen Punkten widerspiegelt, wie z.B. bei „Gerechtigkeit und Respekt“ sowie in „gute Zusammenarbeit und Kooperation“. Wenn Sie auf diese Faktoren innerhalb Ihres Unternehmens Wert legen, hat dies erhebliche Auswirkungen auf den gesundheitlichen Zustand und das Wohlbefinden Ihrer Beschäftigten. Investieren Sie Zeit und Aufmerksamkeit in diese Punkte, wodurch Sie gleichzeitig in die Leistungsfähigkeit Ihrer Organisation investieren! Die Fehlzeiten der Mitarbeiter können letztendlich ganz unterschiedliche Ursachen haben und individuell verschieden sein. Welche Maßnahmen können Sie ergreifen um dem entgegen zu wirken? Dies lässt sich nicht ohne weiteres feststellen, denn hierfür ist eine umfassende Analyse notwendig, die speziell auf Ihre Mitarbeiter eingeht, um Probleme in Ihrem Unternehmen feststellen zu können.
Führen Sie eine Gefährdungsbeurteilung durch – Ihr Vorteil!
Wissen Sie, an welchen Stellen es in Ihrem Unternehmen hakt? Wo es Probleme gibt, die Sie auf den ersten Blick gar nicht erkennen? Wenn Sie in Ihrem Betrieb noch keine gesetzlich vorgeschriebene Gefährdungsbeurteilung durchführen, können Sie diese Fragen vermutlich nicht zufriedenstellend beantworten. Generell ist ein umfassendes betriebliches Gesundheitsmanagement in Unternehmen bisher nur unzureichend umgesetzt worden. Insbesondere psychische Faktoren finden kaum Beachtung bei der Durchführung solcher Analysen. Als Gründe dafür zählen zumeist die geringe Erfahrung im Umgang mit psychosozialen Faktoren und darüber hinaus die grundsätzlich fehlenden Strukturen im Unternehmen. Das Arbeitsschutzgesetz fordert eine umfassende Gefährdungsbeurteilung, welche in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess münden soll. Was haben Sie als Unternehmen außer Aufwand von einer Implementierung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) in Ihre Unternehmenskultur?
In erster Linie verfolgt das BGM das Ziel eine verantwortungsbewusste Einstellung und Werthaltung gegenüber Arbeit und Gesundheit zu entwickeln, sowohl für Beschäftige als auch für Führungskräfte. Wir haben nachfolgend noch weitere Vorteile, die Ihr Unternehmen aus einem umfassenden BGM schöpfen kann. Untersuchungen von Unter-nehmen zeigen, dass eine aktive Auseinandersetzung mit dem Thema Arbeit und Gesundheit nachhaltige Effekte für Ihr Unternehmen aufweisen kann.
Wie in dem Modell (Abb. 2) ersichtlich wird, können gesundheitsförderliche Maßnahmen in einer höheren Motivation der Mitarbeiter, einer gesteigerten Produktivität und schlussendlich in einer besseren Wettbewerbsfähigkeit münden. Alles Punkte, die Ihren Mitarbeitern helfen, aber vor allem auch Ihrem Unternehmen. Investieren Sie in die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter – es lohnt sich!
Ressourcen erkennen und unterstützen!
Was denken Sie ist der Hauptrisikofaktor für psychische Störungen? Richtig, Stress!
Dieser kann durch viele verschiedene Faktoren begünstigt werden. Um Stress zu reduzieren, muss man dem entgegenwirken und vorhandene Potenziale ausreizen. In vielen Bereichen sind noch Ressourcen vorhanden, die gesundheitsförderliche Arbeit unterstützen können. Denken Sie aber daran, dass gesundheitsförderliche Arbeit nicht gleichzusetzen mit der Minimierung von Belastungen ist, sondern vielmehr die Passung zwischen Anforderungen und individuellen Voraussetzungen der Beschäftigten optimieren soll.
Geben Sie Ihren Beschäftigten einen gewissen Handlungs- und Entscheidungsspielraum, sodass einige Maßnahmen selbstständig getroffen werden können sowie bspw. über Arbeitsplanung und Arbeitsabläufe in Maßen selbst bestimmt werden kann.
Vertrauen ist wichtig – bei Mitarbeitern und in die Führungsetage. Bei der Bewältigung von Problemen kann das soziale Umfeld ein bedeutender unterstützender Faktor sein. Außerdem fördert es positive Gefühle und stärkt dadurch z.B. das Selbstwertgefühl ihrer Mitarbeiter. Gerade Veränderungsprozesse sämtlicher Art im Unternehmen können Mitarbeiter skeptisch machen und möglicherweise auch Ängste hervorrufen, was aber durch das Vorhandensein von Vertrauen in die Vorgesetzten reduziert werden kann.
Stressreaktionen können ebenfalls durch fehlende Balance zwischen Anforderung und Belohnung entstehen. Dabei handelt es sich nicht nur um die materielle Entlohnung, sondern vor allem auch um die Wertschätzung und Anerkennung, die einem im Unternehmen entgegen gebracht wird.
Alle Ressourcen haben im Endeffekt ein Ziel – Ihr Wohlbefinden stärken!
Sie sind wichtig!
Nicht nur das Achtnehmen auf die Gesundheit der Mitarbeiter, die Entlohnung und das Arbeitsumfeld machen einen attraktiven Arbeitgeber aus, sondern auch ganz simple Faktoren wie die Unternehmensgröße, die Wirtschaftlichkeit und die zu erledigende Arbeitsaufgabe. Ein wichtiger Faktor, wenn nicht der wichtigste in einem Unternehmen, sind SIE. Ohne sie kann ein Unternehmen gar nicht überleben, ohne Sie gibt es keinen wirtschaftlichen Erfolg. Halten Sie sich immer vor Augen, dass Sie wichtig sind! Und genau das ist auch ein Kriterium eines attraktiven Unternehmens. Wie drückt sich das im Detail aus?
Engagierte Führungskräfte
Führungskräfte sollten Ihnen vermitteln, dass die Mitarbeiter das Wichtigste im Betrieb sind. Es ist besonders wichtig, dass Sie Ihre persönliche Rolle im Unternehmen kennen und diese Ihnen stets bewusst gemacht wird! Das stärkt Ihre Motivation und zeigt die Wichtigkeit Ihrer Position im Unternehmen.
Attraktive Unternehmenskultur
Häufige Kommunikation, Anerkennung der Erfolge und Vorschläge, Feedback von Vorgesetzten – für Beschäftigte sind dies zentrale Punkte am Arbeitsplatz. Sie wollen ein anerkannter Teil des Ganzen sein!
Fördern und …
Stellen Sie Ihren Mitarbeitern Personalprogramme zur Verfügung, die konkret auf die Ziele des Unternehmens abgestimmt sind. So fördern Sie Ihre Mitarbeiter und beziehen sie aktiv in Ihr Projekt mit ein. Ihre Angestellten haben ein konkretes Ziel vor Augen und wissen genau, wofür Ihre Arbeit gut ist.
… Fordern
Sie wollen als mittelfristiges Ziel neue Führungskräfte für Ihr Unternehmen entwickeln. Dafür ist es wichtig Talente zu fordern. Stellen Sie diese vor Herausforderungen, sodass Sie an ihren Aufgaben wachsen können!
Verantwortung übertragen
Wichtige Aufgaben, Präsentationen und Projekte sind Alltag in Ihrem Unternehmen? Haben Sie Vertrauen in Ihre Mitarbeiter und geben Sie Verantwortung ab. Diese müssen eigenverantwortlich Handeln und Entscheidungen treffen, was sowohl Ihre Mitarbeiter als auch Ihr Unternehmen nachhaltig stärkt!
All diese Punkte sind laut wissenschaftlichen Erkenntnissen wichtig für die Gesundheit und Attraktivität eines Unternehmens. Wenn sich ein Arbeitnehmer am eigenen Arbeitsplatz wohlfühlt, wozu aufgezeigte Faktoren zweifelsohne beitragen, hat dies nur Vorteile für das ganze Unternehmen!