Vom 26-ten bis zum 29.10.2015 nahmen Frau Dr. Sabine Rehmer und M.Sc. Psych. Oana Elena Cociu an dem diesjährigen Deutschen Betriebsrätetag in Bonn als Aussteller teil. Gleich am 27.10 vormittags hielt Frau Dr. Rehmer einen Vortrag zu dem Thema „Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung – Theorie und Praxis auf dem Prüfstand“.
Im Vortrag wurde besonders auf die Erfahrungen in der betrieblichen Praxis, die Erfolgsfaktoren und auch die speziellen Herausforderungen bei der Umsetzung Wert gelegt. Dabei wurden auch Impulse zur Schaffung der erforderlichen betrieblichen Rahmenbedingungen inklusive Strukturbildung im Unternehmen gegeben, die Qualifizierung der beteiligten Akteure vorgestellt und Tipps für die nachhaltige Verankerung im Unternehmen besprochen. Last but not least wurden Kosten und Gewinne der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen für das Unternehmen gegenübergestellt. Wir hatten uns über das unglaublich große Interesse der Teilnehmer für das Thema besonders gefreut, denn nicht nur dass der Raum für unser Fachforum komplett voll gewesen ist, sondern sind noch viele Personen auf der Treppe gestanden, um dem Vortrag trotzdem zuhören zu können. Dies zeigt erneut, wie besonders wichtig das Thema der psychischen Gesundheit und der Erhalt der Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter für Unternehmen aus ganz Deutschland ist.
An unserem Stand hatten die Besucher der Veranstaltung zudem die Möglichkeit, sich mit der Kurzversion unseres Screenings förderlicher und einschränkender Faktoren der psychischen Gesundheit im Arbeitskontext (SFG-Work Quick Check) testen zu lassen, um im Anschluss eine individuelle Rückmeldung dazu zu bekommen. Dieses Angebot wurde auch sehr stark in Anspruch genommen, so dass wir am Ende der Veranstaltung zu unserer Überraschung kein einziges Exemplar des Fragebogens mehr übrig hatten!
Besonders spannend bei dem Deutschen Betriebsrätetag sind auch die Projekte, die von den Nominierten zum Deutschen Betriebsrätepreis vorgestellt werden. Diese sollen auch den Betriebsräten aus anderen Unternehmen als Beispiel dienen und eine Möglichkeit zum gleichberechtigten Austausch bieten.
Sehr beeindruckend war auch der von einem Betriebsrat gebaute „Stresstunnel“ zur kreativen Prävention.
Der Betriebsrat und das „fit for work“-Team haben auf der einen Seite nach einer Möglichkeit gesucht, möglichst viele Mitarbeiter für das Thema Stress zu sensibilisieren. Auf der anderen Seite sollten aber auch möglichst viele Informationen darüber generiert werden, was die MitarbeiterInnen stresst. Mit dem Hintergedanken beides zu vereinen und auch zu visualisieren, entstand die Idee des Stresstunnels.
Mit Hilfe von 2-Farbiger Silofolie ( schwarz / weiß ) wurden Wände bezogen und so aufgestellt, das sie den Verlauf von Stressvorgängen verdeutlichen. Anfangs ist der Weg durch den Tunnel breiter und durch die weißen Wände hell und wird im Verlauf dunkler mit Hilfe der schwarzen Wände. Der Weg endet in einer sehr dunklen Sackgasse mit verstecktem Ausgang. Neben selbstgemalten Bildern die im Stresstunnel hängen, sind einige Wände als Brainstorming Wände vorbereitet.
An einem Gesundheitstag zu Thema Stress hat der Betriebsrat seine KollegInnen gebeten, durch den Tunnel zu gehen und ihre eigenen stressverursachenden Faktoren auf Karten zu schreiben und diese aufzuhängen. Das dadurch entstandene, eindrucksvolle Ergebnis wurde dann der Geschäftsleitung präsentiert. Der Tunnel sollte daraufhin stehen bleiben, damit alle Führungskräfte sich ein Bild über die Stressoren der MitarbeiterInnen machen konnten.
Aus den Brainstorming Wänden sind To-Do Listen geworden. So wurden z.B. Infoveranstaltungen zum Thema Pflege von Angehörigen und Kinderbetreuung angeboten. Workshops zur Stressbewältigung und Zeitmanagement veranstaltet und das Führungsschulungsprogramm an das Ergebnis aus dem Stresstunnel angepasst.
Für uns war die Veranstaltung auch dieses Jahr ein voller Erfolg und wir bedanken und für die vielen netten Gesprächen, für Ihre Bereitschaft Ihre Erfahrungen mit uns zu teilen und für die vielen Anregungen. Wir freuen uns, Ihnen auch nächstes Jahr in Bonn zu begegnen!